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Eröffnung des digitalen Jahrbuch-Archivs

Johannes Postel
15. Januar 2023


Nach dem Abschluss der Digitalisierungsarbeiten und der Durchführung letzter kleiner Korrekturen freuen wir uns, Ihnen nun das digitale Jahrbuch-Archiv als neuen Bereich unserer Homepage vorstellen zu dürfen. Der folgende Artikel dokumentiert noch einige Informationen zur Entstehungsgeschichte und dem Umfang des Archivs. Am Ende wird der Zugang näher erläutert.

Im Nachklang des vergangenen Schuljahres 2022/23 erschien - in ununterbrochener Folge! - das 30. Jahrbuch seit der Wiederaufnahme der Herausgeberschaft durch den Förderverein im Schuljahr 1992/93. Seit dem Schuljahr 2011/12 wird, mit kleinen Nachbesserungen, das aktuelle, von Johannes Postel und Albrecht Simon gestaltete Layout verwendet. Die früheren Bücher ab 1992/93 wurden von wechselnd zusammengesetzten Arbeitsgruppen aus dem Kollegium zunächst unter der Federführung von Frau Steudel, dann Herrn Hutschenreuther und schließlich Herrn Richter, oft mit Schülerunterstützung, für den Druck aufbereitet. Das Layout wurde auch in dieser Zeit hin und wieder leicht angepasst, blieb gestalterisch und technisch jedoch im Wesentlichen unverändert. Der Druck erfolgte anfangs echt monochrom, später in zunehmend differenzierteren Graustufen. Erst ganz am Ende dieser fast 20 Jahre währenden "ersten Periode" hielt auch die Farbe Einzug, wobei die Ausgaben 2009/10 und 2010/11 als Zwischenstationen zur Modernisierung des Layouts verstanden werden können: Nur das Buch 2010/11 erschien mit dem "alten" Layout im Farbdruck. Ein Jahr zuvor hatte das Jahrbuch zumindest erstmals einen mehrfarbigen Umschlag. Seit der vollständigen Neugestaltung ab Ausgabe 2011/12 sind alle Bücher nur noch komplett in Farbe erschienen.

Leider waren, als Anfang 2022 die lange gehegte Idee zur Erarbeitung des Jahrbuch-Archivs konkrete Gestalt annahm, keine digitalen Druckvorlagen der Ausgaben vor 2011/12 mehr greifbar. Für die ersten Nachwende-Jahre existieren schlicht keine digitalen Vorlagen: Die Seiten wurden zwar - was für die damalige Zeit durchaus als fortschrittlich gelten kann - von Anfang an am Computer gesetzt, anschließend aber ausgedruckt, an den freigelassenen Stellen mit echten, vom entwickelten Film-Negativ erstellten Fotoabzügen beklebt und sodann als Papierstapel in die Druckerei gebracht. Vermutlich sind diese Papiervorlagen in der Druckerei verblieben und wurden vernichtet, denn es ließen sich im Schularchiv keinerlei Spuren davon mehr auffinden.

Die Vorlagen für spätere Jahrgänge bis 2010/11 wurden zwar digital mit einem Layout-Programm erstellt, sind aber nicht erhalten geblieben. Hierzu kann ich aus meiner persönlichen Erfahrung nach inzwischen 11 von mir aufbereiteten Jahrbüchern sagen, dass bis heute eine Vorlage meist nur "zerstückelt" vorliegt: Aus dem Layout-Programm wird zwar eine PDF-Datei erzeugt, in dieser müssen aber nicht selten noch einzelne Bilder ausgetauscht werden, die ansonsten für den Druck ungeeignet wären. Da nach solchen Anpassungen die PDF-Datei nicht erneut vollständig generiert werden kann, werden eventuell kurz vor der Abgabe noch auffallende Rechtschreibfehler, Umformulierungs- oder Umordnungswünsche ebenfalls direkt in der PDF-Datei durchgeführt. Des Weiteren kommt es häufig vor, dass noch nach der Abgabe ein kleiner Fehler auf einer Seite auffällt, die dann kurz vor der Drucklegung einzeln als Korrekturseite an die Druckerei nachgeliefert wird.

Die verbreitete Vorstellung, dass man aus einer einzelnen, eindeutig als "Original" identifizierbaren Master-Datei jederzeit eine digitale Jahrbuchausgabe erzeugen kann, entspricht also nicht der Realität. Dessen ungeachtet, muss man natürlich zugeben, dass die schon vor 2010 durchaus existierenden Möglichkeiten der digitalen Langzeitarchivierung lange nicht ausreichend berücksichtigt oder als notwendig erachtet wurden. Für die 19 Jahrbücher von 1992/93 bis 2010/11 war es somit unumgänglich, die gedruckten Exemplare durch vollständiges Einscannen zu digitalisieren. Wir danken an dieser Stelle Albrecht Simon, der für dieses Vorhaben seine komplette, gut erhaltene Sammlung dieser Ausgaben zur Verfügung gestellt hat. Das Einscannen der fast 5.000 Seiten konnte nur automatisiert geleistet werden. Das Ergebnis ist insgesamt gut gelungen. Hin und wieder sind einzelne Seiten auf der Scanwippe verrutscht, so dass die Seitendarstellung nicht ganz gerade oder leicht verzerrt ist. Alle Inhalte sind jedoch lesbar. Die automatische und nicht nachkorrigierte Texterkennung (OCR) allerdings erwies sich als für zuverlässige Recherchen nicht brauchbar. Die Veröffentlichung der früheren Jahrbücher erfolgt deshalb zunächst ohne eingebettete OCR-Informationen. Wir suchen nach Möglichkeiten, die Nacherstellung schrittweise zu einem späteren Zeitpunkt zu realisieren, vielleicht in einem Projekt mit Schülerunterstützung.

Die Digitalisate der Ausgaben ab 2011/12 wurden für das Archiv neu aus dem bereits digital vorliegenden Vorlagenmaterial erzeugt. Es musste hier also nicht auf eine analoge Zwischenstufe zurückgegriffen werden und alle Texte konnten direkt als echte Textinformationen übernommen werden, ohne dass eine Texterkennung in einem gescannten Bild erforderlich war. Diese Ausgaben sind somit voll durchsuchbar und aus OCR-Sicht fehlerfrei (in dem Sinne, dass die eingebetteten Textinformationen zu 100% dem gedruckten Text entsprechen).

Selbstverständlich war uns sehr daran gelegen, die Ausgaben unverändert und möglichst vollständig zu archivieren und zugänglich zu machen. Besonders sorgfältige Überlegungen galt es allerdings hinsichtlich der Klassen- und Kursseiten zu treffen. Natürlich ist uns bewusst, dass viele Leser, denen ein Jahrzehnte altes Jahrbuch aus ihrer Schulzeit in die Hände fällt, zuerst ihre damaligen Klassenfotos heraussuchen. Das komplette Weglassen dieser Kapitel hätte den Wert des Archivs somit stark geschmälert. Andererseits müssen in diesem Fall aber auch Datenschutzinteressen beachtet und gewahrt werden - ein Thema, das heute wesentlich präsenter ist als in den ersten Jahren nach der Wiederaufnahme des Jahrbuchs.

Bis zur Ausgabe 2010/11 waren die Schülernamen der jeweiligen Klasse als alphabetisch sortierte Liste unter dem Foto aufgeführt. Bis zum Jahr 2008/09 enthielt diese Liste auch das Geburtsdatum der Schüler. Die Idee hinter dieser Angabe führte der damalige Schulleiter Herr Forberg im Vorwort der ersten Ausgabe aus: Das Jahrbuch könne damit Jahrzehnte später, beim Rentenantrag, als Nachweis für den Schulbesuch dienen. In einer Zeit, als an digitale Archivierung und die universelle Verfügbarkeit solcher Archive im Internet noch nicht zu denken war, war dies ein verständlicher, durchaus vorausschauender Ansatz. Aus heutiger Sicht muss eine Veröffentlichung dieser Daten unter Datenschutz-Gesichtspunkten jedoch kritisch gesehen werden. Seit der Ausgabe 2011/12 werden die Namen der Abgebildeten in der Reihenfolge genannt, wie sie auf dem Gruppenfoto zu sehen sind. Auch wenn das digitale Archiv nur einem geschlossenen Nutzerkreis zugänglich ist, bestehen bei einer Veröffentlichung dieser Informationen im Internet sicherlich nachvollziehbare Bedenken.

Nach reiflicher Abwägung haben wir uns dafür entschieden, die Seiten mit den originalen Gruppenfotos zu veröffentlichen, jedoch ohne jegliche Informationen zu den abgebildeten Schülerinnen und Schülern. Neben den Namenslisten wurden auch die Nennungen der Klassen- bzw. Kurssprecher entfernt. Wir hoffen, damit den bestmöglichen Kompromiss zwischen einem Ausganspunkt zum Schwelgen in alten Erinnerungen und den Anforderungen an den Datenschutz gefunden zu haben. Sollte tatsächlich ein Nachweis für den Rentenantrag benötigt werden oder ein sonstiges plausibles Interesse bestehen, organisieren wir gern eine Einsicht in die gedruckten Ausgaben im Schularchiv.

Wir verfolgen mit dem Jahrbuch-Archiv nicht das Ziel, die gedruckten Ausgaben durch ein rein digitales Werk zu ersetzen (auch wenn diese Idee bereits mehrfach diskutiert wurde). Neue Ausgaben werden auch zukünftig als hochwertig gedrucktes Buch erscheinen. Die jeweils 2 zuletzt erschienenen Ausgaben sind deshalb nicht über das Archiv zugänglich; bei Interesse können Restbestände in der Regel in der Schule käuflich erworben werden.

Zur Qualität der digitalen Ausgaben sei noch ausgeführt, dass auch zwischen Dateigröße und Auflösung ein akzeptabler Mittelweg ausgelotet werden musste. Das Vorlagenmaterial heutiger Ausgaben ist zwischen mehreren Hundert Megabyte und mehreren Gigabyte groß, das Herunterladen würde somit auch mit einer schnellen Internet-Verbindung unvertretbar lange dauern. Für einen professionellen Druck wird allerdings auch eine wesentlich höhere Auflösung benötigt als für die Darstellung am Bildschirm. Unser Bestreben ist es, alle in der Vergangenheit erschienenen Ausgaben originalgetreu und so vollständig wie möglich für die private Nutzung am Bildschirm zugreifbar zu machen. Die Bereitstellung professioneller Druckvorlagen, mit denen sich jeder Nutzer selbst ein Jahrbuch in Druckerei-Qualität auf Papier nachdrucken kann, gehört hingegen nicht zu den Zielen des Archivs. Die späteren Ausgaben liegen somit in bewusst reduzierter Qualität vor, was bei höheren Zoomstufen auch deutlich zu erkennen ist. Bei den früheren, vom gedruckten Buch eingescannten Ausgaben muss außerdem beachtet werden, dass die Qualität der digitalen Wiedergabe nicht besser sein kann als die der Vorlage. Albrecht Simon bemerkte dazu zur ersten Ausgabe am Beginn seiner inzwischen traditionellen Rückschau: "Die Druckqualität des Endproduktes, insbesondere bei Fotos, muss wohl eher als optische Gedächtnisstütze verstanden werden. Man musste die Schüler und Kollegen schon gut kennen, um sie zu erkennen. Ein Zustand, der sich erst allmählich bessern sollte." (Jahrbuch 2013/14, S. 158).

Auch wenn also an einigen Stellen noch kleine Verbesserungen möglich sind, sind wir doch jetzt schon überzeugt davon, dass die vorliegende Sammlung viele interessante Streifzüge durch vier Jahrzehnte Schulgeschichte seit den frühen Neunziger-Jahren ermöglicht, und laden alle unsere Mitglieder nun herzlich dazu ein, das Jahrbuch-Archiv auszuprobieren.

Beachten Sie, dass nur Mitglieder des Fördervereins, die ihren Beitrag für das aktuelle Jahr entrichtet haben, zum Zugriff auf das Archiv berechtigt sind. Um auf das Jahrbuch-Archiv zuzugreifen, klicken Sie bitte im Menü auf der linken Seite auf "Archiv" und anschließend in der oberen Auswahlleiste auf "Jahrbücher". Alternativ können Sie auch direkt die Adresse https://www.gdp-foerderverein.de/archiv/jahrbuecher öffnen. Tragen Sie auf dieser Seite Ihre Mitgliedsnummer und die bei uns hinterlegte E-Mail-Adresse ein. Wenn die Angaben korrekt sind, erhalten Sie an diese Adresse eine automatische E-Mail mit einem Zugangslink.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Stöbern und Erinnern. Wenn Sie Fragen oder Anmerkungen zum Archiv haben, wenden Sie sich bitte an Johannes Postel. Bei Fragen zu Ihrem Mitgliedsdaten-Eintrag hilft Ihnen gern Daniela Röder weiter. Wenn Sie Andere über das Jahrbuch-Archiv informieren möchten, verteilen Sie bitte nur den oben angegebenen Link auf die Archivseite. Wir bitten eindringlich darum, die Dateien selbst nicht weiterzugeben und auch nirgendwo außerhalb dieser Seite zu veröffentlichen.



 

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